Arkadien von Emmanuelle Bayamack-Tam

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Roman, übersetzt aus dem Französischen von Patricia Klobusiczky
Hardcover, 392 Seiten
Die junge Farah, überzeugt, ein Mädchen zu sein, begreift eines Tages, dass ihr Körper nach und nach männlicher wird. Krankhafte Mutation oder sagenhafte Metamorphose?
Ihre Eltern haben in einer libertär lebenden Kommune Zuflucht gefunden, deren Mitglieder in der modernen Welt nicht zurechtkommen. Farah wächst in diesem von riesigen Wald- und Wiesenflächen umgebenen Paradies auf, wo sie mit anderen Kindern erlebt, wie die Erwachsenen mehr schlecht als recht ihre Ideale umsetzen: Absage an gesellschaftliche Normen, Freikörperkultur, freie Liebe und zwar für alle, auch für Alte und Kranke.
Das Wunder der Liebe entdeckt Farah mit Arcady, dem spirituellen Oberhaupt dieser bunten Gemeinschaft. Alles könnte so schön sein – wäre nicht ein Migrant in ihr Paradies eingedrungen, der die Kommune in helle Aufregung versetzt. Das Prinzip der universalen Liebe entpuppt sich als Lippenbekenntnis, man will sich hier genauso abriegeln wie in der Außenwelt. Alle, bis auf Farah, die sich jeder Zuschreibung entzieht: Mit ihrer jugendlichen Kühnheit wird sie zum Prüfstein für die Gemeinschaft und entwirft eine Utopie, in der wirklich alle Menschen aufgehoben sind, ungeachtet ihrer nationalen, sozialen oder sexuellen Identität.
Emmanuelle Bayamack-Tam zeichnet mit ihrem preisgekrönten neuen Roman in aller grausam-komischen Schonungslosigkeit ein Porträt unserer Welt – und lässt darin sanft das Bild der Unschuld aufleuchten.

Presse

»Eigentlich fordert uns der Roman auf auszubrechen (...). Farah könnte für uns ein Vorbild sein, wenn es darum geht, Kategorien aufzubrechen und wenigsten im Denken aus den rigiden Konstruktionen des Alltags unserer Stereotype und Vorurteile auszubrechen.«

»Bayamack-Tam beschreibt in ihrer Geschichte über die Freiheit der Lust und die sexuelle Selbstfindung einer Jugendlichen mehrfach Szenen, die zumindest nach deutschem Strafrecht höchst bedenklich sind.«

Bayamack-Tam »öffnet Türen in sonst verschlossene Welten. (...) Ihre Bücher sind in Literatur gegossene Experimente, die der Frage nachgehen, wie sich Sexualität, Körper und letztlich Menschen entwickeln können, weürde man ihnen nichts vorgeben, einschärfen oder zuweisen.«

»Der faszinierende authentische Sound ist so rasant wie bei Virginie Dupont und so direkt als würde Michel Houellebecq ein queeres Coming Out beichten.«
Pascal Fischer auf SWR2

Inhaltlich und sprachlich von ungeheurer Kraft – und die Lektüre ein großes Vergnügen.

Im Kleinen spiegelt sich hier, was wir in vielen europäischen Ländern gerade auf größerer Ebene erleben: Das Paradies gehört den Privilegierten, die meist wenig Interesse haben, es zu teilen. Wie ›Arkadien‹ linke Selbsterzählungen von Solidarität, Toleranz oder Antiautorität entlarvt, tut weh. Es ist aber auch ungemein komisch, weil Baymack-Tam reihenweise Normative zerlegt.
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