Ein Gott ein Tier von Jerôme Ferrari

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Roman – Aus dem Französischen übersetzt von Christian Ruzicska
Gebunden ohne Schutzumschlag, 110 Seiten

Ein junger Mann hat sich entschieden, sein Heimatdorf zu verlassen, um seinem Leben als Söldner in der Wüste einen Sinn zu geben: Diese Einöde mit ihrer erdrückenden Hitze, Verlorenheit und ihrem seelischen Überdruss ist nach dem 11. September 2001 belagert von unzähligen Soldaten in unterschiedlichster Uniformen.

Zurück vom checkpoint, wo ihm der Tod sein brutales Gesicht gezeigt, ihn selbst aber verschont hat, ist dieser moralisch zu Grunde gerichtete Überlebende dazu verflucht, zu Hause bei den Seinen einem neuerlichem Exil zu trotzen: Alles Vertraute scheint ihm so fremd und leer, dass es jede Hoffnung auf ein sinnvolles Leben erstickt. Nur die Erinnerung an jenes Mädchen aus der Stadt, mit dem er in den frühen Tagen seiner Jugend den ersten Kuss getauscht und das erste Gefühl von Liebe erlebt hat, gibt ihm noch Halt. Magali aber scheint zu einer jungen Frau herangewachsen zu sein, die sich mit Leib und Seele ihrer Firma verschrieben hat. Die Konturen des zarten, lebensfrohen Mädchens von damals scheinen nicht aufzugehen im Portrait dieser alleinstehenden Frau, die erfolgreich gelernt hat, sich vollständig dem Regelwerk der Optimierung zu unterwerfen. So prallt das Bild einer mit großer Freiheit und letzter Hoffnung aufgeladenen Vergangenheit auf eine gänzlich fremdbestimmte Gegenwart.

   Als ein Requiem auf die moderne Gesellschaft, die von den dunklen Trugbildern des Krieges ebenso erschüttert wird wie von der unerhörten Gewalt der ökonomischen Rationalität, spiegelt EIN GOTT EIN TIER mit seinem tiefgründigen, sakralen Gesang die Anrufung eines unwahrscheinlichen Heils. Ferrari lässt in seinen erschütternden Klängen den Widerhall laut werden einer der Entfremdung geopferten Menschlichkeit.


Presse

Gnadenloser Krieg und verklärte Jugendliebe ebenso wie moderne Arbeits- und verschwindende dörfliche Lebenswelten: Das ist bei Ferrari auf kaum mehr als 100 Seiten ein zutiefst bedrängendes Panoptikum menschlicher Erfahrung.

Zahlreich sind die Romane heute, die finster in den aktuellen Gewalt- und Kriegssituationen herumstochern. Im Unterschied zu vielen von ihnen verweigert sich Ferrari der Faszination des Grauens.

Die Dinge enden schlecht, so heißt es schlicht und ergreifend gegen Ende dieses ebenfalls ergreifenden Romans. Denn der stellt eine quälende Frage: Was wäre der Mensch, ohne Gott? Ein Tier? Oder endlich nur ein Mensch?
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