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Italien, Kriegsende 1945. Ein jüdischer Kapo kehrt aus dem KZ zurück auf das riesige, im Veneto gelegene Gut seiner Familie. In der Annahme, die Familie sei im Krieg ausgelöscht worden, haben die Verwalter und Pächter sich die Ländereien angeeignet. Der einzige Heimkehrer vertreibt sie und führt fortan ein Leben in absoluter Isolation. Die furchtbare Schuld, die er auf sich geladen hat, verbietet ihm, sich je wieder liebend einem Menschen, seinem Fleisch, seinem Körper zu nähern. Eros und Schuld sind eine innige Verbindung eingegangen. 

Immer obsessiver fotografiert er, was nach der Zerstörung geblieben ist, auch Getier und Insekten, bis deren Laute in ihm schließlich die Schreie der von ihm zu Tausenden in die Gaskammern Getriebenen widerhallen lassen. Eines Tages erscheint eine verschlagene Alte, bietet ihm ihre blutjunge Enkeltochter feil und wird von nun an jeden Monat kommen, den Lohn für deren Dienste einzufordern. Tonia, seine Schuld ahnend, beginnt sich ihm hinzugeben: Hautfetzen für Hautfetzen wird er ihren schönen Körper ablichten. Als sie ihren ersten Orgasmus erlebt und ­ihrer durch das Auge des Fotografen bestimmten Sexualität gewahr wird, flüchtet sie. Der Zurückgelassene sucht ebenso verzweifelt wie vergeblich nach ihr und entfaltet ein gespenstisches Szenario …

Giorgio Chiesura erzählt in nüchterner, messerscharfer Sprache vom Grauen der Schuld und liefert ein literarisches Zeugnis, das sich neben Pasolinis Die 120 Tage von Sodom und Viscontis Die Verdammten einreiht in die Meisterwerke der Verarbeitung des Faschismus und seiner pornografischen Komponenten.

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