Ich fliege Himmel an mit ungezähmten Pferden von Sibylla Schwarz

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Femmes de Lettres Band 5, Werkauswahl, herausgegeben von Gudrun Weiland, leinengebunden ohne Schutzumschlag, 240 Seiten

In ihrem kurzen Leben schuf Sibylla Schwarz ein erstaunlich reiches und reifes poetisches Werk, das bis heute fasziniert. Mit 13 Jahren trat sie erstmals als Dichterin in die Öffentlichkeit, schrieb Verse zu Geburtstagen, Hochzeiten und Todesfällen, dichtete frei nach Ovids Metamorphosen ihre Version der Daphne, erzählte in der Schäferdichtung Faunus von der Blödigkeit zweier Liebender, machte aus dem väterlichen Landgut Fretow ihren Helikon und gestaltete dessen Zerstörung durch schwedische Truppen als mythologisches Trauerspiel.
All diese Texte zeigen, wie sehr Schwarz die Literaturtradition beherrschte – und immer wieder überschritt. Bemerkenswert sind ihre Liebessonette, in denen sie das tradierte Gender-Paradigma um eine weibliche homoerotische Lesart er- weitert. Vom Streit mit der liebsten Freundin oder vom Neid, der ihr das Dichten zu verleiden droht, schreibt sie mit poetischem Witz und findet für diese Zeit ungewöhnlich persönliche Töne.
Im Februar wird in Greifswald der 400. Geburtstag gefeiert der von ihren Zeitgenossen als Wunderding bestaunten Dichterin. Die Veröffentlichung dieser Werkauswahl soll dazu einlaaden, sie in ihrer Einzigartigkeit und in Beziehung zu den europäischen Femmes de lettres ihrer Zeit zu entdecken.

Presse

Eine poetische Schwebekunst, die vierhundert Jahre alt ist und zugleich aufregend modern.

Sie entwirft einen weiblichen Parnass. Das ist eine starke Botschaft, sie könnte heute formuliert sein.
Die in diesem wunderbar gestalteten Band versammelten Texte sind (...) voller Energie und Lebenswillen, Zeugnisse einer starken, klugen Frau im 17. Jahrhundert.

Die zugänglichste unter den neuen Ausgaben von Sybilla Schwarz ist die von Gudrun Weiland, inzwischen an der HU Berlin, unter dem Titel Ich fliege Himmel an mit ungezähmten Pferden zusammengestellte.

Der starke Titel ist charakteristisch für die bildmächtige, ihrer Kraft bewusste Sprache der jungen Frau.

Einen guten Überblick bietet eine Publikation im Züricher Secession Verlag. (...) Wer bereit ist, in vielen für die Barockzeit typischen Gelegenheitsgedichten das Ungewöhnliche zu entdecken, wird reich belohnt. (...) Eine Wiederentdeckung nach Jahrhunderten.

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