
Wie zu einem Dreiklang fügen sich in dieser Dichtung Sprache, Bildhaftigkeit und Musikalität. Wim Hofman ist Schriftsteller und Dichter, er ist Maler und Illustrator, er musiziert.
In dem Titelgedicht Was wir hatten und was nicht erinnert Wim Hofman an die Kriegs- und Nachkriegsjahre seiner Kindheit. Mit Mutter und Bruder nach Brabant geflüchtet, fanden sie bei der Rückkehr in die niederländische Hafenstadt Vlissingen ein durch Bomben zerstörtes Elternhaus vor und eine von Meerwasser überflutete Stadt.
Hofmans Gedichte setzten Seite für Seite eine Welt zusammen: Sein Vater, der 1942 zur Ar- beit in Wilhelmshaven verpflichtet worden war, kehrte ebenfalls zurück. Heimkehr spürt die Gedanken eines Menschen auf, der möglicherweise nie ankommen wird. In Vlissingen befindet sich eine Hebebrücke, die über das alte Dock führt. Wo sind unsere Schiffe erinnert an die ehemals bedeutende Schiffsindustrie und die Geräusche der Werft. Herbst ist in Heiligenstadt entstanden, wo Beethoven sich einst aufhielt. Wim Hofman schnuppert hinaus in die Weltliteratur, die Malerei und in die Natur – sei es an der heimischen Nordseeküste, in Australien, in den USA oder auf Wandertouren durch das schottische Hochland – Holborn Head.
Ein Gedicht schreiben ist wie das Sammeln von Strandgut, sagt Hofman, man hebt es auf, sortiert es und wartet, bis es etwas Erstaunliches aufruft oder erzählt.