Die Aufklärung hat ihr Augenmerk ganz auf Nützlichkeit und Anwendbarkeit gerichtet und damit auch den Menschen dem Endlichen und Dinglichen unterworfen. Dagegen entdeckten die Autorinnen und Autoren der Romantik die Dingwelt noch einmal auf neue Weise, indem sie, vermittelt etwa über die Poesie, im Endlichen der Dinge das überschießende Unendliche zu erkennen glaubten. Gegenstände beginnen bei ihnen zu leben, sie werden mit magischer Wirkmacht aufgeladen, mithin erscheinen sie aber auch in ihrer prosaischen Alltäglichkeit und halten so die Welt zwischen dem Gewöhnlichen und dem Wunderbaren, dem Ernsten und der Komik in der Schwebe. Dieser Band versammelt einige der besten Beispiele für diese Lust am doppelbödigen Wechselspiel zwischen dem Geistigen und dem Materiellen in der Romantik.
Alexander Kling ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Bonn. Er wurde mit einer Arbeit promoviert, die 2019 unter dem Titel Unter Wölfen. Geschichten der Zivilisation und der Souveränität vom 30-jährigen Krieg bis zur Französischen Revolution erschienen ist.