Torheit und Liebe von Louise Labé

Torheit und Liebe von Louise Labé

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Femmes de Lettres Band 1, Werkausgabe (Evvres de Louize Labé Lionnoize),

Deutsch-Französische Ausgabe, aus dem Mittelfranzösischen übersetzt
von Monika Fahrenbach-Wachendorff, mit einem Nachwort von Elisabeth Schulze-Witzenrath, leinengebunden ohne Schutzumschlag, 208 Seiten

Mehr als ein schmales Bändchen, erschienen im Jahr 1555, hat die »schöne Seilerin« aus Lyon nicht hinterlassen. Und doch werden die Werke der Louise Labé in Frankreich bis heute immer wieder aufgelegt. Ihre Sonette gehören zu den schönsten Gedichten in französischer Sprache. Aber auch die Elegien und der feministisch anmutende Widmungsbrief sind ein frühes Zeugnis aufklärerischen und emanzipatorischen Denkens und Schreibens, das um das menschlichste Thema überhaupt kreist, die Liebe. Wie schockierend frei ihr Umgang mit dem Geschlechterverhältnis auf manche Zeitgenossen wirkte, wird vielleicht in Calvins Verdikt deutlich, der Louise Labé als plebeia meretrix bezeichnete, als »ordinäre Hure«.
Nach fast 500 Jahren liegt Louise Labés Gesamtwerk in dieser zweisprachigen Werkausgabe erstmals vollständig in deutscher Sprache vor, einschließlich des zuvor noch nie übertragenen Streitgesprächs zwischen Folie und Amor. Dieser Disput, den sie in der antiken Mythologie spielen lässt, stellt die vermeintlichen Antipoden Torheit und Liebe als ein letztlich unzertrennliches Paar vor. Der Text zeugt von einer für das 16. Jahrhundert ungewöhnlich gebildeten Autorin, die ihr Thema souverän und mit feinem Gespür für die frühneuzeitliche Rhetorik abhandelt. Gleichzeitig zeichnet Louise Labé damit ein lebhaftes Bild ihrer Zeit und der Rolle der Frau darin.
Monika Fahrenbach-Wachendorff hat die lyrischen Teile ebenso wie die Prosatexte aus dem Mittelfranzösischen in eine heute lesbare Sprache übertragen, die gleichwohl den hohen Ton der frühen Neuzeit spiegelt.

Presse

Ein lyrischer Meilenstein, der seine Leser und Leserinnen auch heute noch in seinen Bann zieht.

Louise Labé macht das scherzhaft, ironisch, witzig, man stellt sich die Auseinandersetzung gesungen vor, spürt aber dennoch die Trauer darüber, dass die schönen Empfindungen Täuschungen sind.

»Der Secession Verlag hat nun eine Werkausgabe Labés in der Übersetzung Monika Fahrenbach-Wachendorffs vorgelegt, die die Frische Labés Dichtkunst auf eine grandiose Art deutlich macht.«

»Torheit und Liebe‹ ist das sinnenfreudige Buch einer hochbegabten, sehr modernen Dichterin. In schön-symbolisch nachtblauem Leinen gebunden, flüssig, elegant und musikalisch übersetzt, bildet es den geglückten Auftakt einer neuen Buchreihe, die der Secession Verlag unter dem Namen ›Femmes de Lettres‹ herausbringt.«
Es ist ein Glück für den Leser, dass dieser spritzige Dialog endlich auf Deutsch vorliegt (...) beider Raffinement bereitet größtes Vergnügen. (...) Dass die Qualitäten im Deutschen bestechen, ist der ebenso flüssigen wie präzisen Übersetzung von Monika Fahrenbach-Wachendorff zu verdanken; (…) man merkt ihr an, dass sie mit Gespür für historische Bedeutungsnuancen durchgesehen wurde.

Es war ein Skandal, weil sie als Frau es wagte, so offen über die Liebe zu schreiben.

(Anläßlich der Buchpremiere mit Angela Winkler) »Schon auf den ersten Seiten staunt man über Labés emanzipatorische Kritik an der Ungleichbehandlung der Geschlechter. Sie wünsche sich, dass die Frauen ›nicht nur an Schönheit, sondern auch an Gelehrsamkeit und Tugend die Männer übertreffen‹, schreibt sie im Widmungsbrief, mit dem das Buch beginnt. Welch ungeheure Kraft die Sätze haben, wird erst richtig deutlich, als die Schauspielerin Angela Winkler sie meisterhaft zum Sprechen bringt. Tief berührend sind die Gedichte von Labé, in denen sie über den Tod nachdenkt, über den Sinn der Ehe, über Glück und Leid in der Liebe.«
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